• Der Rittersaal

    Der Rittersaal

    Schloss Überblick

    Der Schlosshistoriker

    erzählt

    Ursprünglich war dieser spektakuläre Renaissance-Saal ein beeindruckender Fest- und Tanzsaal. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er als Königssaal bezeichnet, da die Wände mit der Sammlung der Porträtmalereien der königlichen Linie geschmückt waren. Das Schloss stand in den darauffolgenden Jahrzehnten unter der Obhut des Landgrafen Preben Bille-Brahe, der im Hvedholm ansässig war.

    Die langjährige, unbewohnte Zeit und mangelnde Instandhaltung hatten schwere Folgen für den inneren Zustand des Schlosses – etwa waren die Böden des Saals stark abgenutzt. Als Baron Frederik Siegfred Bille-Brahe 1857 das Schloss übernahm, musste er mit Kreide Markierungen auf den Brettern arbeiten, die gefahrlos betreten werden konnten. Bei Einbruch der Dunkelheit war es der Baron selbst, der seinen übernachtenden Gästen den Weg zu ihren Zimmern erhellte, damit sie nicht in den abgenutzten Boden fielen. In den 1850er Jahren trug der Saal den Namen „Schreinersaal“ und unterzog sich einer umfassenden Restaurierung in den Jahren 1858–1859.

    Anschließend wurde der Saal in kleinere Räume unterteilt: Im Nordwesten wurde ein Fasslager eingerichtet – das unter Baron Frederik Siegfred zur Aufbewahrung von Glas und Porzellan diente und später als Gästezimmer genutzt wurde –, im Süden (beim Flügel) ein kleiner Salon sowie im Südwesten ein grün gestrichener Ecksaal mit angrenzendem Raum, dessen Wände blau gestrichen sind. Diese Räume fungierten als Gästezimmer, während entlang der Ostseite des Saals ein Korridor Zugang zu den Zimmern des Ostflügels bot.

    Unter Graf Jessie und Graf Julius in den 1890er Jahren wurden die kleineren Räume des Saals als Kinderzimmer für Preben und Agnete eingerichtet. Erst unter Graf Nonni und Graf Gregers, als der Saal 1975 umfassend restauriert wurde, wurde der große, offene Raum wieder in seiner ursprünglichen Pracht hergestellt.

    Die imposanten Porträtgemälde zierten zwar erst in jüngerer Zeit das Inventar, während die Särge seit Jahrhunderten ungestört im Saal verweilen.